Endlich. Es dauert eine ganze Weile, dieses unvergleichliche Erlebnis zu haben. Anfangs ist der Sand nur ein bisschen feucht, doch etliche Schritte weiter quillt beim Aufsetzen des Fußes erstmals der kühle Schlick zwischen den Zehen. Um das Watt wirklich kennenzulernen, muss man es spüren. 

Dies konnten die beiden 4. Klassen bei strahlendem Sonnenschein in Cuxhaven an der Nordsee auf ihrer Klassenfahrt nur zur Genüge.

Bei einer geführten Wattwanderung oder einfach nur beim Spielen im Watt. Das Wetter spielte zum Glück immer mit. Und so lernte man so ganz nebenbei, dass das Wattenmeer Heimat für etwa 10000 Arten von Einzellern, Pflanzen, Pilzen und Tieren ist. Es ist die Kinderstube von Krabben sowie vieler Nordseefische und natürlich auch von den Seehunden, die wir während der Schifffahrt auf der Elbe betrachten konnten.

Außerdem ist es mit rund zehn Millionen rastenden Vögeln das vogelreichste Gebiet Mitteleuropas. Der umstrittene Star im Watt ist allerdings der Wattwurm, der den Wattboden filtert und reinen Sand wieder ausscheidet.

Und warum die großen Tanker trotz Ebbe an der Kugelbake vorbeifahren konnten, haben mittlerweile hoffentlich alle verstanden.

Eine Führung durch das Museum „Windstärke 10“, Spieleabende in der Jugendherberge, eine Pinguinfütterung, eine Nachtwanderung, bei der man die beiden Klassenlehrerinnen am besten nicht aus den Augen verlieren sollte, und, und, und… das Wattenmeer ist (neben Celle und der Lüneburger Heide) doch eines der schönsten deutschen Naturwunder und wirklich eine Klassenfahrt wert.

P. Kornas